Frieden geht anders
Mit welchen Mitteln können in der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts Konflikte bearbeitet und gelöst werden? pax christi Essen zeigte in Bochum die Ausstellung „Frieden geht anders!“ und schuf damit während der Ökumenischen Friedensdekade im Ruhrpott Orte und Gelegenheiten dieser Frage nachzugehen. Bei der Vernissage beschrieb Norbert Richter die Motivation des Essener pax christi-Diözesanverbandes so: „Diese Ausstellung setzt Gegenimpulse zur verbreiteten Annahme: da hilft nur noch Militär! Sie zeigt Beispiele gewaltfreier Konfliktlösung aus den unterschiedlichen Teilen der Welt. Sie macht erfahrbar, wie mit unterschiedlichen gewaltfreien Methoden Kriege und kriegerische Auseinandersetzungen verhindert oder beendet wurden. Dieses Friedenslogische Handeln ist nicht ein Verleugnen von Konflikten, ein Ignorieren oder ein hilfloses Zusehen. Es ist der dritte Weg: zwischen dem desinteressierten Wegschauen bzw. der Hinnahme von Unrecht als unveränderlich und der Anwendung von Gewalt. Der dritte Weg, der Weg der aktiven Gewaltfreiheit zeigt uns, dass der Frieden anders geht.“
An sieben konkreten Beispielen zeigte die Ausstellung in Bild und Ton wie sich Menschen überall auf der Welt aktiv und gewaltfrei gegen Krieg und für Frieden, für ihr Recht auf ein Leben in Sicherheit, gegen Tod und Zerstörung engagiert haben – und damit erfolgreich waren. Es wird deutlich, dass auch in bereits eskalierten Konfliktsituationen gewaltfreies Handeln möglich ist. „Der Einsatz von Militär ist niemals alternativlos, aber immer fantasielos“, unterstreichen die Ausstellungsmacher. Ein vielfältiges Begleitprogramm bot Interessierten unterschiedliche Möglichkeiten an, sich den heutigen Fragen des Friedens zu nähern. „Nein zu Gewalt gegen Frauen“ war das Thema einer Diskussionsveranstaltung mit Barbara Wellner, der Leiterin der Duisburger SOLWODI-Beratungsstelle. Über die notwendige Intensivierung der Entwicklungszusammenarbeit an der Seite der Armen weltweit sprach Karin Kortmann, die Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). Ralf Becker stellte das Szenario zum Militärausstieg Deutschlands bis zum Jahre 2040 „Sicherheit neu denken“ vor. Für Abwechslung sorgte ein Chorkonzert der Münsteraner Gruppe „Die Untertanen“, die über Traumpfade und Hoffnungsbrücken das Thema Flucht umkreiste. Mit einer Ü30-Messfeier wurde die Ausstellung dann beendet.